Licht des Ostens | Musik Beispiele >>> |
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In unserem Programm präsentieren wir eine Vielfalt musikalischer Stile im mittelalterlichen Osteuropa: am Beispiel der katholischen Länder Tschechien und Polen einerseits und der orthodoxen Länder Ukraine und Russland andererseits, werden die immensen Unterschiede zwischen den grossen musikalischen Strömungen, die vom gregorianischen Choral und den byzantinischen Gesängen ausgingen, hörbar. Während die Süd- und Ostslawen – so auch Mähren, Ukraine und Russland – bei ihrer Christianisierung im 9. bzw. 10. Jahrhundert die byzantinischen Gesänge übernahmen und sie ins Kirchenslawische übersetzten, wurden die mittleren slawischen Gebiete – Tschechien und Polen – so wie der ganze Westen, vor allem durch die überragende musikalische Entwicklung, die von Frankreich ausging, geprägt. Von deren überlieferten Gesängen sind nur wenige auf tschechisch oder polnisch erhalten, der grösste Teil ist – wie im restlichen katholischen Europa – in lateinischer Sprache. Die Lieder in Landessprache entwickelten sich meist erst im 15. Jahrhundert.
Durch die Auswahl der Stücke soll das Licht des Ostens leuchten: nicht nur, weil die Musik auf unseren Standort bezogen aus dem Osten kommt, sondern auch, weil diese so unterschiedlichen Klänge sich auf den beziehen, der das Zentrum dieser beiden Strömungen darstellt: Jesus Christus – "Osten ist sein Name" erklingt in einem unserer Gesänge.
► Samstag 16. Dezember 2023, 18:00 Uhr
>>>> Kath. Kirche Ettingen
Gesänge zum Gaudete Sonntag
Mit Christina Koch (Orgel)
Mittwoch, 19. Juni 2024, 19:30 Uhr
>>>> Museum Kleines Klingental Basel
Unterer Rehinweg 26, Grosses Refektorium
«Es klingt im Tal» – Gesänge der Dominikanerinnen aus dem Kloster Klingental (rekonstruiert von Fragmenten im Basler Staatsarchiv)
Mit dem Ensemble Stella Maris
unter der Leitung von Tetyana Polt-Lutsenko
Preis: CHF 20.– /15.–, Abendkasse
Die Ursprünge der Basler Musikgeschichte finden sich in den Überresten von Choral-Handschriften aus den Klöstern der Stadt. Zur Zeit der Entstehung des Klosters Klingental hatte der Begriff «komponieren» noch nicht die heutige Bedeutung. Man glaubte, dass Texte und Melodien der Choralgesänge Papst Gregor dem Grossen durch Offenbarung eingegeben worden sind. Was genau sangen die Nonnen um 1480 im Kloster Klingental? Tetyana Polt wird mit ihrem Ensemble die Musik der Feiern in der Klosterkirche wieder lebendig werden lassen.