Margarethen-Offizium | Musik Beispiele >>> |
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Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Musikerin Tetyana Polt mit dem Choral Repertoire des mittelalterlichen Basels. Leider begrenzt sich das Forschungsmaterial auf zerstreute Pergamentblätter, welche nach der Reformation als Makulatur verwenden wurden und auf rund fünf Musikhandschriften aus der Bibliothek des Kartäuser Klosters, welche glücklicherweise überlebten. Eine dieser Handschriften wurde in den
70-ger Jahren des letzten Jahrhunderts vom Basler Musikwissenschaftler Frank Labhardt (1917 - 2009) gründlich erforscht und in seinem Werk "Das Cantionale des Kartäusers Thomas Kress" detailliert beschrieben.
In diesem Werk entdeckte Tetyana Polt manche Schätze, welche aufgrund der geringen Achtung der lokalen Choralgeschichte bisher kaum beachtet wurden. Zwei vollständige Offizien zur Ehre der heiligen Margaretha sind eine absolute Rarität der Basler Quellen des Choral Repertoires. Diese umfassen auch genügend Noten-Material um ein schönes Konzertprogramm zu gestalten.
Diese Handschrift beinhaltet auch eine kleine Anzahl mehrstimmige Gesänge, was beweist, dass die Kartäuser Mönche auch Mehrstimmigkeit gepflegt haben. Dementsprechend erlaubte sich die Projektinitiatorin manche Gesänge in einfachen Formen der Mehrstimmigkeit, welche für die Zeitspanne der Codex-Entstehung typisch waren, zu "bekleiden". Die Gesangdarbietungen wurden mit kurzen Texten aus der "Legenda Aurea" zu Margarethas Leben abgerundet.
► Samstag 16. Dezember 2023, 18:00 Uhr
>>>> Kath. Kirche Ettingen
Gesänge zum Gaudete Sonntag
Mit Christina Koch (Orgel)
Mittwoch, 19. Juni 2024, 19:30 Uhr
>>>> Museum Kleines Klingental Basel
Unterer Rehinweg 26, Grosses Refektorium
«Es klingt im Tal» – Gesänge der Dominikanerinnen aus dem Kloster Klingental (rekonstruiert von Fragmenten im Basler Staatsarchiv)
Mit dem Ensemble Stella Maris
unter der Leitung von Tetyana Polt-Lutsenko
Preis: CHF 20.– /15.–, Abendkasse
Die Ursprünge der Basler Musikgeschichte finden sich in den Überresten von Choral-Handschriften aus den Klöstern der Stadt. Zur Zeit der Entstehung des Klosters Klingental hatte der Begriff «komponieren» noch nicht die heutige Bedeutung. Man glaubte, dass Texte und Melodien der Choralgesänge Papst Gregor dem Grossen durch Offenbarung eingegeben worden sind. Was genau sangen die Nonnen um 1480 im Kloster Klingental? Tetyana Polt wird mit ihrem Ensemble die Musik der Feiern in der Klosterkirche wieder lebendig werden lassen.